Psychotherapie …
… (griechisch ψυχοθεραπεία, psychotherapía – Pflegen der Seele) ist die Behandlung psychisch, emotional und psychosomatisch bedingter Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen mit Hilfe psychologischer, d. h. wissenschaftlich fundierter Methoden durch verschiedene Formen verbaler und nonverbaler Kommunikation. Je nach Therapierichtung findet hierbei eher eine Auseinandersetzung mit inneren – oft unbewussten – Konflikten oder Beziehungsmustern im Umgang mit sich selbst und anderen Menschen statt (z. B. in tiefen-psychologischen, analytischen oder interaktionellen Therapieformen), um die Ursachen der Erkrankung zu klären, oder es wird eher der Bereich des bewussten Denkens und Empfindens erforscht (z. B. in der Gesprächstherapie oder Verhaltenstherapie).
Gleichwohl erscheint eine derartige Trennung der Verfahren immer weniger praktikabel. Zumeist kommt es zur Durchmischung der verschiedenen Ansätze, was der jeweils individuellen Problematik wohl am ehesten gerecht wird. Unabhängig von der Verfahrensweise liegt die „Hauptarbeit“ des Nachdenkens und Formulierens, des Ausprobierens und Übens sowie der Sammlung und Verarbeitung neuer Erfahrungen bei der / dem PatientIn. Der Therapeut ist dabei idealerweise in der Rolle eines verlässlichen Beziehungspartners und Begleiters dieser Entwicklungsschritte zu sehen.
Unserer kulturell geprägten Vorstellung von Vertraulichkeit entspricht es, persönliche Themen und Probleme „unter vier Augen“ in der Einzeltherapie zu besprechen und uns dabei von einer möglichst vertrauten Person angenommen und unterstützt zu fühlen. Bei der Wahl des „richtigen“ Therapeuten spielen neben seiner fachlichen Ausrichtung und Qualifikation viele eher subjektive Faktoren ein Rolle: Sympathie, Verständnis und Einfühlsamkeit, aber auch die spürbare Belastbarkeit bzgl. schwieriger Themen, eine ausgewogene Distanz und nicht zuletzt die Fähigkeit zu kritischen Rückmeldungen in einem verdaulichen Maß. Diese (gegenseitigen) Beziehungsmerkmale sind zu Beginn – in den sogenannten „probatorischen“ Sitzungen – und auch später immer wieder zu prüfen und bei Klärungsbedarf auch anzusprechen. Das mag zunächst ungewohnt und schwierig erscheinen, ist aber gleichzeitig nötig, um für die inhaltliche Beschäftigung mit bedeutsamen und oft belastenden Themen und Erfahrungen eine ausreichend stabile Basis zu entwickeln und zu pflegen. In vielen Forschungsstudien wurde die Bedeutung der therapeutischen Beziehung als hauptsächlicher Faktor für eine wirksame Therapie bestätigt.
Sicherlich fällt der Schritt in eine einzeltherapeutische Behandlung oft leichter als der Entschluss, sich einer Therapiegruppe anzuschließen. Gruppen bieten dafür über die persönliche Beschäftigung mit Beziehungserfahrungen hinaus die Möglichkeit, sich unmittelbar in der Gestaltung aktueller Kontakte zu erleben. In der Gruppe als sozialem Erfahrungsfeld erleben sich die Mitglieder direkt – mehr oder weniger – zugehörig und anerkannt, finden sich in gewohnten Rollen und Reaktionsmustern wieder und erhalten unterschiedlichste Rückmeldungen zum eigenen Denken, Fühlen und Verhalten. Deren Bearbeitung ist sowohl im verbalen Austausch als auch eher handlungsorientiert (z.B. mittels körpertherapeutischer oder psychodramatischer Verfahren) möglich und soll sich im späteren Transfer auch auf die jeweiligen Alltagsbeziehungen positiv bzw. klärend auswirken.
Aufgrund der Erfahrung, dass viele psychische und psychosomatische Probleme und Erkrankungen mit früheren und aktuellen Beziehungsmustern gekoppelt sind und wie das Erleben von Wertschätzung und anderer positiver Faktoren in einer therapeutischen Gruppe unmittelbar bestätigend, stärkend und heilungsfördernd wirken kann, schätze ich die Gruppenarbeit sehr und biete seit Anfang 2018 eine ambulante Therapiegruppe an.
> Informationsblatt für PatientInnen zur Gruppenpsychotherapie <
Einzel- und Gruppentherapie biete ich im Rahmen der Abrechnung mit allen gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, Beihilfe sowie anderen Kostenträgern (z.B. Berufsgenossenschaften, Unfallversicherungen, Bundeswehr, Versorgungsamt) an, Paartherapie und psychologische Beratung auf privater Abrechnungsbasis, da diese nicht zum vertragsärztlichen Leistungskatalog zählen.
Auch nach der Reform der Psychotherapie-Richtlinien (2017) sind die Kapazitäten für Psychotherapieplätze leider nicht gestiegen, so dass Wartezeiten von einigen Monaten eher die Regel als die Ausnahme sind. Oft beginnt aber schon mit dem Entschluss zur Therapie und der konkreten Anmeldung die Veränderung und Sie nutzen dadurch bereits die Wartezeit.
Terminvereinbarungen für Erstgespräche treffe ich nur telefonisch, da vorab (für beide Seiten) einige Informationen wichtig sind. Die Möglichkeit, mich zu kontaktieren, finden sie hier. Von der Zusendung detaillierter – und damit notwendigerweise vertraulicher – Selbstschilderungen per E-Mail rate ich ausdrücklich ab.
Über die Information dieser Seiten hinaus finden sie weitere Hinweise sowie ambulante und stationäre Therapieadressen auf den Internetseiten der genannten Einrichtungen.